Presse / Kritiken


Prof. Karlheinz Schönswetter - Laudatio 2005

Als ich vor der Eröffnung durch die Ausstellung ging, die Arbeiten betrachtete, über die ich bei der Vernissage sprechen sollte, hatte ich eine ganz bestimmte Vorstellung von der Künstlerin. - Ich hatte zu diesem Zeitpunkt Agnes Winzig noch nicht persönlich kennen gelernt. Sie fragte mich spontan am Telefon, ob ich die Laudatio halten würde und ich sagte ebenso spontan zu.

 

Als die junge Künstlerin Agnes Winzig sah, fragte ich mich, wie eine solch zarte Person so kraftvolle Bilder malen kann. - Bilder die nicht unberührt lassen. Sie wühlen auf, beruhigen, irritieren, versöhnen, sind viel sagend intensiv, manchmal erdrückend melancholisch – immer eigenständig.

Lernt man Agnes Winzig näher kennen, beginnt man zu erahnen, warum die Arbeiten voll Temperament sind und eine ganz eigene Kraft und Eleganz besitzen. 

Agnes Winzig ist eine junge Künstlerin, die mit ihrer Natürlichkeit, ihrer Zurückhaltung und mit ihrer emotionalen Intelligenz besticht. Sie vermag ihr Gegenüber dort abzuholen, wo es ihm gerade möglich ist. Ihr Einfühlungsvermögen und ihre intuitive Menschenkenntnis macht sie unglaublich sympathisch. Sie gestattet so einen unkomplizierten Zugang zu ihren Arbeiten.

 

Agnes Winzig geht keinen künstlerisch bequemen Weg. Unabhängig von momentanen Kunstströmungen arbeitet Sie an ihren Themen und gestaltet diese in ihrer eigenen Bild- und Formensprache aus und entwickelt sich kontinuierlich weiter. 

 

Nichts ist erfunden, alles scheint erlebt und durchlebt zu sein. Schonungslos gibt Sie ihr Innerstes preis. Sie stellt dar, was zwischen dem Geschehenen und ihr steht und fängt Atmosphäre und Stimmungen ein. Agnes Winzig hat die Gabe das Geschehene zu empfinden und das Empfundene wiederzugeben. Sie versucht die Zeichen der Zeit zu verstehen, sie zu visualisieren. Es geht um Liebe, Geborgenheit, Einsamkeit, Ambivalenz, Angst, Entfremdung und Suche nach einen gehbaren Weg und Ausweg. 

 

Ich bin tief bewegt von ihren Arbeiten und hoffe erleben zu können, dass nicht nur der nationale, sondern auch der internationale Kunstmarkt auf Agnes Winzig aufmerksam wird. Ihre Authentizität macht Sie reif dazu.

 


Kunst Team -  Förderer der Kunst -  Partner der Wirtschaft

Internationale Ausstellungen, Lebhaftes an Lehrtätigkeit, Ausdrucksstarkes an Werken und Einfühlsames an Lyrik und diese Kompositionselemente untereinander ausgetauscht ergibt die Person der bildenden Künstlerin Agnes Winzig.

Nehmen sie Einblick in die Welt ihrer Gemälde und Gedichte!


Bertrand Kass, Galerist

Die Bilder von Agnes Winzig leben durch die Farbe: mal tiefes Rot, mal sattes Blau, dann wieder Erdfarben; jeweils in allen Nuancen fein aufeinander abgestimmt. Das Ganze wird durch dunkle Farbverläufe gebunden, welches ein grafisch anmutendes Gesamtwerk ergibt.

Winzig gibt sich nicht mit dem planen Untergrund der aufgespannten Leinwand zufrieden. Sie kreiert eine feine, faltige Oberfläche um so ans 

„leicht – dreidimensionale“ zu grenzen. Das Flache der herkömmlichen Malerei wird so geschickt unterbrochen.

Das Thema dreht sich ums Dasein, spielt jedoch keine zentrale Rolle, da es sich um weitgehend abstrakte Werke handelt.


David Hauser, Musiker

Die Begegnung mit Agnes Winzig zählt für mich punkto künstlerischer Arbeit zu den bedeutendsten der letzten Jahre. 

Das künstlerische Gesamtbild ihrer Persönlichkeit und ihres Schaffens hat auf mich einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Die Mischung von freien Formen und Farben, jedoch eingebettet in gefühlvolle Strukturiertheit faszinieren mich in ihrer Ausgewogenheit und wurde für mich wichtige Inspiration für mein eigenes künstlerisches (musikalisches) Schaffen.


Gerald Hermann, Künstler

... Kunst (Kultur) hat die Aufgabe den Horizont zu erweitern ... 

...und jegliche Erweiterung unseres Horizontes, sei sie philosophischer, naturwissenschaftlicher oder – wie in diesem Falle – ästhetischer Art, lässt uns wachsen ... 

... Meist geht es um Inhalte, um Themen, um Problemaufarbeitung oder -darstellung, und weniger darum, nur „schön“ zu sein oder nur „zu gefallen“. ...

... Was tatsächlich zählt, ist die originäre Idee ...

... Es ist für viele Künstler schwer, in einer Welt, in der Kinder verhungern und in der wir täglich mit so vielen neuen Problemen und Grausamkeiten konfrontiert sind, noch Sonnenuntergänge zu malen. Das entspräche einem „Wegschauen“. ...

... Wer Kunst nicht ernst nimmt ist nicht ernst zu nehmen. Wer aber verkennt, dass sie mitunter auch des Humors bedarf ... um den steht’s wirklich ernst. 

 


Leo Fellinger, Kunstvermittler

Agnes Winzig arbeitet in erster Linie themenbezogen und inhaltlich analytisch, sie gräbt lange nach dem Kern ihrer gedanklichen Auseinandersetzung - daraus entstehen dann reduzierte, abstrakte Bild- und Farbkompositionen mit einer Intensität, der man sich nur schwer entziehen kann. 

Sie arbeitet gerne spartenübergreifend, sei es mit Musikern, Medienkünstlern oder Literaten. Sollten Sie aber über den Menschen Agnes Winzig mehr wissen wollen lesen Sie auch die von ihr verfassten lyrischen Texte und Gedichte, die viel über ihre Sensibilität verraten. (Empfehlung: Glück und Abschied). 

Zentrales Thema ihrer Arbeit ist das Leben, mit allen Emotionen und Befindlichkeiten. Den Schwerpunkt sieht sie vor allem im Prozess der Veränderung und dem Wandel als treibendes Element des Lebens.

Damit meine ich nicht Leben als rein poetischen Begriff, sondern als Synonym für Alltag, unser alltägliches Leben. Daraus schöpft Agnes Winzig und schafft eine phantasievolle Interpretation der Wirklichkeit in ihren Werken. Der amerikanische Philosoph Nelson Goodman beschreibt diesen Vorgang mit folgenden Worten: 

"Es geht um die Frage, ob es den Alltag, die Welt für uns überhaupt gibt, ohne die Kunst. Und die Behauptung ist die, dass wir sie erst erschaffen durch die Art, wie wir uns ihr zuwenden, sie anschauen, definieren und beschreiben. Natürlich gibt es neben der Kunst verschiedene andere Erkenntnismethoden, aber Kunst ist besonders vielseitiges Mittel der Welterzeugung." 

Ich werde in meiner Tätigkeit als Kunstvermittler oft gefragt, worin denn eigentlich der Nutzen von Kunst besteht. Eine gefährliche Frage, denn wer nur nach der Nützlichkeit eines Kunstwerkes fragt, setzt Werte aufs Spiel, die zwar in keiner Bilanz vorkommen, aber ohne die das menschliche Zusammenleben undenkbar wäre.

Denn ohne die Schöpfer von Kunst und Kultur ginge uns eine wichtige Ebene der Verständigung verloren. Kunst und Kultur bringen Menschen dazu, in einer Auseinandersetzung mit diesen über sich selbst nachzudenken und sich ihrer selbst zu vergewissern. 

Agnes Winzig liefert uns solche Anstöße zur Auseinandersetzung und Verständigung. In ihrem neuen Zyklus RED and BLUE hinterfragt sie Sinn und Sinnlichkeit, Widerspruch und Gemeinsamkeiten der Farben Rot und Blau.

 

Rot steht für Feuer, Blut, Liebe, Weiblichkeit, Energie, Wärme, Leidenschaft und Lust.

Rot verführt. Man kann sich der suggestiven Kraft dieser Farbe nicht entziehen. 

Ein Gegenpol zum aktiven Rot bildet das ruhigere Blau: als ein Symbol für Verstand, Besonnenheit, Melancholie und Sehnsucht, ist es doch auch die Farbe des Wasser, das Leben erst ermöglicht, aber durch den stetigen Fluss auch permanente Veränderung herbeiführt.

Die Gegenpole Rot und Blau stehen im Werk von Agnes Winzig für die Unterschiede zwischen den Geschlechtern und letztendlich auch für die unterschiedliche Art des einzelnen, das Leben zu meistern.

 

Stellt man intensives Blau und Rot gegenüber - entsteht ein flirrender Kontrast. Dieser Kontrast drückt die Zwiespältigkeit und die Verwirrung aus, die wir spüren, wenn wir einen Wendepunkt erreichen, die Furcht vor Veränderung inter uns lassen und neue Wege einschlagen.

 

Goethe nannte die Farben "Taten und Leiden des Lichtes", was uns daran erinnert, dass es ohne Licht keine Farben gibt, dass Farbe eigentlich Licht ist, und dass in diesem Sinne Agnes Winzig auch eine Lichtmalerin ist. Im richtigen und im übertragenen Sinn, denn sie beleuchtet in diesen Werken wieder ein Stück unseres Lebens, unseres Selbstverständnisses, unserer Ängste und unserer Träume. Die Abstraktion in den Bildern gibt Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, die Chance, etwas in sich zu entdecken, von dem sie vielleicht bisher noch nichts wussten. 

 

Lassen sie sich auf diese Herausforderung ein und lassen Sie die Bilder in Ihrem Kopf entstehen. Kunst ist ein Abenteuer des Geistes und des Herzens. Nehmen Sie an diesem Abenteuer teil.


Dr. Nikolaus Huber, Kunstbox

Die einfühlsame Art wie A. W. mit Farben umgeht, verführt unweigerlich zum Schauen – zum Schauen nach innen. Etwas was unserer Gesellschaft gut tut. Ich freue mich auf viele „Verführungen zum Schauen“...


Presse_Karl Weiser Preisträgerin 2005

Für ihre aussagekräftige, oft spartenübergreifende, eng mit ihren Texten verflochtene, Arbeit wird die 1972 in Salzburg geborene Künstlerin Agnes Winzig, vertreten in nationalen und internationalen Ausstellungen, mit dem, von der Karl Weiser Stiftung vergebenen, Karl Weiser Gedächtnispreis für bildende Kunst ausgezeichnet. Das Gremium der Karl Weiser Stiftung  würdigt mit dessen Entscheidung die inhaltliche Dichte des bisherigen Werkes der jungen Künstlerin. 

 

Mit Konsequenz verfolgt Agnes Winzig ihren künstlerischen Weg und versucht mit einer ihr typischen Bild- und Formensprache philosophische Themen aufzuarbeiten und für den Betrachter sichtbar zu machen.

Ihre Texte dienen einerseits als Grundlage eines Werkzyklus, andererseits sind sie zugleich Interpretation und Dokumentation künstlerischen Schaffens.

Agnes Winzig arbeitet in erster Linie themenbezogen und inhaltlich analytisch, wodurch Arbeiten von großer Intensität entstehen. Einen zentralen Schwerpunkt sieht Agnes Winzig vor allem im Prozess der Veränderung und dem Wandel als treibendes Element des Lebens. Die Arbeiten von Agnes winzig verführen zum genauen hinsehen, lösen Emotionen aus, lassen im Ganzen Details erkennen – berühren auf subtile Art und Weise, liefern Anstöße zur Auseinandersetzung und Verständigung – verführen zum Schauen nach innen. Etwas was unserer Gesellschaft gut tut.

 

Eine repräsentativen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens zeigt vom 10.11. (Vernissage – 1.12.2005 die bv Berchtoldvilla, Sitz der Berufsvereinigung bildender Künstler Salzburg, Josef-Preis-Allee 12, in einer Personalia der Preisträgerin.    


Presse_Förderpreis des Landes 2006 für Projektentwicklung und Präsentation

Für Ihr gemeinsam eingereichtes Projekt erhielten kürzlich  die Künstler Agnes Winzig und Peter H. Wiener den von der artbv Berchtoldvilla, Berufsvereinigung bildender Künstler, vergebenen Förderpreis des Landes Salzburg 2006. 

 

Das Konzept der vielseitigen Künstler Agnes Winzig und Peter H. Wiener ist eine „Synergie aus Licht, Transparenz, Farbe, Glas“ und überzeugte die Jury, bestehend aus Arch. DI Carsten Innerhofer, Tom Frank p.a. – Graphikdesigner und Mag. Peter Husty – Kunsthistoriker, Kurator Salzburger MCA (Museum Carolino Augusteum),  durch die transparente Aufbereitung des Entstehungsprozesses Ihres spartenübergreifenden Projekts und dessen professionellen Präsentation.

Über das ausgezeichnete Projekt heißt es in der Jurybegründung unter anderem: „Ein Kontinuum von der ersten Idee – einer geistigen Inspiration bzw. einer Assoziation – über die Entwicklung der Annäherung in verschiedensten Formen, Techniken und Dokumentationsmaterialien bis zum Ergebnis wird erkennbar, daher kann auch ein Entwicklungsprozess gut verfolgt werden. Ein Ergebnis als Quintessenz macht diesen Prozess überprüfbar und erlaubt dem Betrachter die Nachvollziehbarkeit des Arbeitsablaufes...

Die Jury wünscht sich eine Umsetzung  des Projektes bzw. eine öffentliche Präsentation.“ 


Münchner Merkur Von Roswitha Diemer

… Agnes Winzig befasst sich in ihrem großen Triptichon „Die Liebe und der Zorn“ mit dem Menschen, respektive seinen Eigenschaften.

Entstanden ist die dreiteilige Arbeit während eines Live – Paintings, verbunden mit Lyrik. Nur eine Stunde Zeit hatte die 36 – Jährige. „So unter Zeitdruck arbeiten zu müssen war auch mal eine gute Erfahrung für mich“, sagt die Salzburgerin und erzählt, dass sie dabei fast in einen tranceähnlichen Zustand gefallen sei. Auch die Vorbereitungen hatten es in sich. Der Untergrund für das erste Bild wurde von ihr eigenhändig mit Gedichtstrophen „Es gibt kein Gegenteil von Liebe“ in einer Art Endlosschleife voll geschrieben. Die Basis des zweiten Bildes bildet der Brief eines Kriegsarztes an seine Lieben daheim. Darauf malte Winzig menschliche Körper dramatisch eingerahmt von Schwarz und Rottönen.

Das kräftige Ferrari – Rot steht für Männlichkeit, das dunkle, abgedämpfte Rot für Weiblichkeit. Das verblüffende daran ist: Wird Rot mit Schwarz kombiniert, schlägt die Wirkung automatisch in Negative um…


Süddeutsche Zeitung

… Agnes Winzig gibt mit ihren großformatigen Bildern keinen Trost: So nackt, so hilflos, so böse sei der Mensch. Nach Art von Hermann Nitsch wird das böse wie wütend mit Schwarz und Rot auf die Leinwand gegossen und gespritzt…


WAZ

… Agnes Winzig lässt Worte auf Leinwänden schwingen. Die Sommerarbeiten der 34 – Jährigen Salzburgerin entstanden in musikalisch – lyrischen Happenings auf der spektakulären Terrasse des Museum der Moderne.

Die ausgebildete Tänzerin übermalte zu Jazz und Klassik kalligrafisch schön geschriebene Textbahnen. Der „Langwierigen meditativen Arbeit“ der Vorbereitung , erklärt Agnes Winzig, folgte „live“ ein spontan – entschlossener Griff zu Kreiden und blutrotem Acryl…


26.4.2007- Künstlerportrait Agnes Winzig -  Salzburger Nachrichten

Ein Leben mit der Kunst  - Ein Leben für die Kunst

 

Heute vor 35 Jahren wurde die Künstlerin Agnes Winzig in Salzburg geboren. Schon seit früher Kindheit hatte sie ausgeprägte Interessen im musischen Bereich und verfolgte diese schon damals konsequent. Von den Eltern von Anfang an gefördert und unterstützt, absolvierte Agnes Winzig eine elfjährige Klavierausbildung und war 5 Jahre Mitglied einer „dancecompany“. Malen, Zeichnen, Modellieren war im für Kunst aufgeschlossenen Elternhaus jederzeit möglich. Vom bildnerisch begabten Vater lernte Agnes den richtigen Umgang mit Mal- und Zeichenutensilien.

 

Nach Matura und Berufsausbildung kam eine Zeit der  intensiven Auseinandersetzung mit der Malerei. 1999 übersiedelte die Künstlerin nach Seekirchen am Wallersee und gründete dort ihr eigenes Atelier. Seither ist das Vorstandsmitglied der artbv Berchtoldvilla, Berufsvereinigung bildender Künstler Salzburg, in nationalen und internationalen Ausstellungen vertreten. Präsentationen in Deutschland, Frankreich, Italien und Litauen zählen zu den größten internationalen Erfolgen. 

Für ihre aussagekräftige, oft spartenübergreifende, eng mit ihren Texten verflochtene, Arbeit wurde  Agnes Winzig 2005 mit dem, von der Karl Weiser Stiftung vergebenen, Karl Weiser Gedächtnispreis für bildende Kunst ausgezeichnet. Das Gremium der Karl Weiser Stiftung  würdigte mit dessen Entscheidung die inhaltliche Dichte des bisherigen Werkes der jungen Künstlerin. 

2006 folgte der Förderpreis des Landes Salzburg. Ihr Konzept überzeugte die Jury, bestehend aus Arch. DI Carsten Innerhofer, Tom Frank b.a. – Graphikdesigner und Mag. Peter Husty – Kunsthistoriker, Kurator Salzburger MCA (Museum Carolino Augusteum),  durch die transparente Aufbereitung des Entstehungsprozesses des spartenübergreifenden Projekts und dessen professionellen Präsentation.

 

Mit Konsequenz verfolgt Agnes Winzig ihren künstlerischen Weg und versucht, unabhängig von wechselnden Kunstströmungen, mit einer ihr typischen Bild- und Formensprache philosophische Themen aufzuarbeiten und für den Betrachter sichtbar zu machen.

Ihre Texte dienen einerseits als Grundlage eines Werkzyklus, andererseits sind sie zugleich Interpretation und Dokumentation künstlerischen Schaffens.

Agnes Winzig arbeitet in erster Linie themenbezogen und inhaltlich analytisch, wodurch Arbeiten von großer Intensität entstehen. Einen zentralen Schwerpunkt sieht die Künstlerin vor allem im Prozess der Veränderung und dem Wandel als treibendes Element des Lebens. Die Arbeiten von Agnes Winzig verführen zum genauen hinsehen, lösen Emotionen aus, lassen im Ganzen Details erkennen – berühren auf subtile Art und Weise, liefern Anstöße zur Auseinandersetzung und Verständigung – verführen zum Schauen nach innen. Etwas was unserer Gesellschaft gut tut.  

 

Ihre Beharrlichkeit beim Gehen ihres künstlerischen Weges und die Authentizität ihrer Kunst macht die Künstlerin Agnes Winzig schon jetzt zu einer Persönlichkeit, die aus dem Kunstbetrieb in und um Salzburg nicht mehr wegzudenken ist. Man darf gespannt sein.


Mag. Elisabeth Mohr, Kunsthistorikerin

Mensch – Olivenbaum – Stein 

 

Das Leben mit all seinem Facettenreichtum und seiner Einzigartigkeit steht im Mittelpunkt des künstlerischen Schaffens von Agnes Winzig, die an den Beispielen Mensch, Olivenbaum und Stein die verschiedenen Sichtweisen auf das Leben, dessen Dauer und Intensität aufzuzeigen versteht, um Gemeinsamkeiten hervorzuheben und bestehende Ansichten zu hinterfragen. 

 

Beständig wiederkehrende Variationen dieser Thematik finden sich nicht nur im malerischen Werk der Künstlerin, sondern auch in ihren plastischen Arbeiten in Neusilber und Bronze. 

Oftmals gehen lyrische Texte den Arbeiten voraus, unterstreichen sie inhaltlich, interpretieren diese. 

  

So stellt der Mensch mit seinem pulsierenden Dasein, seiner Präsenz im Hier und Jetzt, getrieben von einer schier unendlichen Vielfalt von Gefühlen einen nur scheinbaren Gegensatz zu der auf den ersten Blick in sich ruhenden, steten Natur dar - zeugen doch die von der Witterung zugefügten tiefen Furchen des Olivenbaumstammes und von Sonne und Wind variantenreich verformten Äste nicht ebenso von einem bewegten Leben? 

Ist ein Stein denn tatsächlich leblose Materie? Einst unter Druck und Feuer  entstanden, zerborsten von den Gewalten der Natur, hart, jedoch durch Wasser mit weichen Rundungen versehen, die wie eine schmeichelnde, samtweiche Oberfläche wirkt - warm von der Sonne.

 

Alles ist Leben: Am Anfang stehend - im Wandel begriffen - dem Ende zugehend ... und die eigene Person irgendwo dazwischen.


Mag. Christina Penetsdorfer - Kunsthistorikerin

Agnes Winzig ist mit Arbeiten aus den Sparten Zeichnung, Malerei und Skulptur vertreten. Sie interessiert sich für die Morphologie des menschlichen Körpers und den dazu auftretenden Analogien in der Natur. Als Inspirationsquelle hat sie neben Steinen vor allem den Olivenbaum entdeckt, der ihr wie eine Vorlage dient, in der die menschlichen Formen gleichsam schon von Natur aus angelegt sind, aus dem sie sie nur noch herausarbeiten muss. Aus der Auseinandersetzung mit den Analogien in der Struktur zwischen Olivenbaum und Mensch heraus hat sie etliche Werkgruppen geschaffen (Studien, 2008; Metamorphosen, 2008; Glaube Liebe Hoffnung, 2009). Neben morphologischen Gemeinsamkeiten beschäftigt sich Agnes Winzig aber vor allem mit der Frage nach dem Menschsein und dem Verhältnis Mann – Frau, und den daraus resultierenden Problemfeldern. Gedanken zu Bedingungen, Möglichkeiten und Aspekten des Mensch-, Mann- oder Frauseins durchziehen ihre gesamte Kunst, die kraftvoll, mit viel Energie betrieben wird, aber gleichzeitig weich, einfühlsam und sinnlich ist.